SAINT-POL-ROUX
Werkausgabe in
16 Bänden

herausgegeben von
Rolf A. Burkart und Joachim Schultz




Cyberspace vor sechzig Jahren

Aurel Schmidt

(Balser Zeitung / Magazin, 1.2. 1997)

Manchmal genügt es, auf ein Buch nur hinzuweisen. Weil man dann sofort alles weiss. Das trifft zum Beispiel auf den französischen Schriftsteller Saint-Pol-Roux zu, der von 1861 bis 1940 lebte und Symbolist, Aussenseiter, Vorläufer der Surrealisten war. Der Verlag Rolf A. Burkart gibt in grossen Zeitabständen sein Werk heraus.


Lebendiges Kino

EDITIONSPLAN

Bd. 1 VOM MAGNIFIZISMUS ZUM IDEOREALISMUS

DIE STATIONEN DER PROZESSION

Bd.2 I. DIE ROSE UND DIE DORNEN AUF DEM WEG

Bd.3 II VON DER TAUBE ZUM RABEN ÜBER DEN PFAU

Bd 4 III DIE ZAUBERSTÜCKE DER PHANTASIE

Bd. 5 DIE DAME MIT
DER SENSE

Bd.6 DIE TRADITIONEN DER ZUKUNFT

Bd.7 DER AUSFLUG

Bd. 8 TABLETTEN

Bd. 9 DIE TRAGIK DES MENSCHEN I und II

Bd. 10 DIE VERKLÄRUNG DES KRIEGES

Bd. 11 DER SCHATZ DES MENSCHEN

Bd. 12 RES POETICA oder DIE REPUBLIK DER POESIE

Bd. 13 IDEOREALITÄTEN

Bd. 14 GESCHWINDIGKEIT

Bd. 15 LEBENDIGES KINO

Bd. 16 BRIEFWECHSEL
SPR / VICTOR SEGALEN


weitere Infos:

LEBENSDATEN 

DER IDEOREALISATOR 

Saint-Pol-Roux & Breton
Spuren einer Bekanntschaft
von Rolf A. Burkart
SAINT-POL-ROUX - „Der sanfte Avantgardist“
von Joachim Schultz
 
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   Einige Bände sind bisher erschienen, einige sollen noch folgen. Ein selbstloses Unterfangen, muss man zugeben. Joachim Schultz hat unter anderem den Band «Lebendiges Kino» herausgegeben, der unter dem Originaltitel «Cinema vivant» Schriften Saint-Pol-Roux' aus den Jahren 1925-30 umfasst.
   Eine enorme Faszination geht von den notizenhaften Aufzeichnungen aus — und eine visionäre Interpretation. Eines Tages, so Saint-Pol-Roux, wird das Kino dreidimensional sein. nur schon deshalb, um das Kinobild «von hinten zu sehen». Das Kino wird also räumlich und organisch werden. Wie das geschehen soll, weiss Saint-Pol-Roux selbst auch nicht zu sagen, er meint nur, dass es durch einen «Ideorealisator» geschehen könnte, aber dass es soweit kommen wird, davon ist er überzeugt. Recht hat er gehabt.
   Wer heute noch von Virtualität Cyberspace und anderen Dingen der schönen, neuen Welt spricht, ohne sich auf Saint-Pol-Roux zu beziehen, hat nichts kapiert. Als nächstes erwarten wir dringend den Band «Geschwindigkeit».

   «Die Geschwindigkeitskrankheit nagelt uns auf der Stelle fest», schreibt Saint-Pol- Roux. Das ist der «rasende Stillstand» von Paul Virilio, vorweggenommen. Aber so schnell wird es bis zum Erscheinen nicht gehen können. Ist niemand da, der dem Verlag beistehen könnte? Erstaunlich, dieser Saint-Pol-Roux.

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